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Raben-Omen Teil 2

In Vorbereitung: Raben-Omen II

Copyright Sabine Gräfin von Rothenfels, 2017

Alle Rechte vorbehalten!


Mit einem beleidigten Krächzen erhob sich der Rabe vom Fenstersims und stieg auf in den grauen Himmel.

Dicht und bleiern verbargen dichte Wolken die Sonne. Alle paar Stunden fiel schwerer Regen. Trauerwetter.

Mistvieh!“

Gundula zitterte vor Wut. Wie konnte der Unglücksvogel es nur wagen bis ans Fenster der fürstlichen Räume zu kommen? Hatte das Haus Falkenstein nicht schon genug Unbill erlebt?

Eigentlich hatte die Fürstin nie an den Aberglauben der Einwohner Falkenlands geglaubt. Sie hatte stets nur gelacht wenn ihr von Begegnungen mit den schwarzen Vögeln und die angeblichen Folgen berichtet worden war. Doch es ließ sich nicht leugnen dass immer Raben in der Nähe gewesen waren bevor schlimme Dinge passierten.

 

Wie an jenen schrecklichen Tag der ihrer aller Leben verändert hatte.

Die Diener hatten berichtet dass ein ganzer Schwarm Raben den höchsten Turm der Burg umkreist hatten noch kurz bevor Titan in die Tiefe gestürzt war.

Bei dem Gedanken daran drehte sich Gundula der Magen um. Wie sollte sie nur ohne ihren Gatten weiter leben?

Titan. Mein geliebter Mann, es tut mir so leid…“

Sie flüsterte die Worte in den Wind und schon wieder rannen die Tränen wie Sturzbäche ihre schmalen Wangen hinab. Die Fürstin hatte bereits so viel um ihren Gatten geweint dass ihre Augen schon ganz entzündet waren.

 

Nie hatte sie sich selbst verziehen dass sie im Bösen geschieden waren. Gekeift wie ein Marktweib hatte sie mit ihm. Dass er sich endlich zusammen reißen und das Trinken aufhören solle.

Er hatte aufgehört den Wein in sich hineinzuschütten, doch anstatt in die eheliche Kammer zu kommen war er auf den Turm gestiegen. Die Götter wussten warum. Nach was hatte er nur dort oben Ausschau gehalten?

 

Die Fürstin wischte sich ärgerlich die Augen und seufzte tief. Sie durfte nicht so denken. Wenigstens sie musste jetzt kühlen Kopf bewahren. Titans Tod war ein großer Verlust für sie als Ehefrau und natürlich für das ganze Land. Auch die Kinder waren schwer erschüttert, gewiss. Doch das Leben ging weiter, musste weiter gehen.

 

Sie dachte zurück an die Trauerfeier. Beinahe einen Mond lag der Tag zurück an dem sie Fürst Titan von Falkenstein zu Falkenland zu Grabe getragen hatten.

Gundula von ihren Söhnen umringt, wie ein Wall der weitere Unbill von ihr abhalten sollte. Sein treuer Hauptmann und Waffengefährte Jano mit versteinerten grauen Gesicht, gebrochen vor Gram.

Die Gäste aus den anderen Reichen, alle waren gekommen.

Titans Onkel der Fürst der Nordlande, Baron Balo und seine Gemahlin aus Ostberge, Titans Jugendfreund Ronan aus Hirschenwalde und selbstverständlich auch Klary und Hugo von den Südlanden. Alle hatten Abschied von dem großen Mann genommen. Alle trugen ehrliche Trauer und Bestürzung über seinen plötzlichen Tod zur Schau.


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