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Frau über Bord!



Frau über Bord!

Kreuzfahrt in den Tod! Zwei allein reisende Damen sind bereits spurlos vom fahrenden Schilf verschwunden, wer wird die Nächste sein?

Leseprobe des neuen Krimis "Frau über Bord!"
Copyright 2013 by Sabine Gräfin von Rothenfels
E-Mail: sabinevonrothenfels@yahoo.de
Homepage: www.graefinvonrothenfels.de.tl
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Die Frau mochte Anfang 50 sein. Im sanften Mondlicht vielleicht Ende 40. Sie trug den Diamantschmuck den ihr verstorbener Mann ihr geschenkt hatte. Damals, vor mindestens 27 Jahren. Zu jener Zeit war es in der besseren Gesellschaft von München üblich gewesen, dass die reichen Ehemänner zur Geburt der Kinder ihre Frauen üppig beschenkten. Auch ihr Mann hatte sich nicht lumpen lassen. Das fein gearbeitete Collier und die schweren Ohrringe hatten den Wert eines Nobelcabrios.

Das Auto wäre ihr lieber gewesen. Sie lachte freundlos vor sich hin. Heini hatte nie gewußt, womit er ihr wirklich eine Freude machen konnte. Zum Glück hatte ein Herzinfarkt ihn hinweggerafft, bevor er ihr zu sehr auf die Nerven gegangen war.

Sie schämte sich sogleich für den gehässigen Gedanken. Es hatte auch gute Zeiten in ihrer Ehe gegeben. Immerhin war sie jetzt eine sehr reiche und nicht zu alte Witwe. Wenigstens dafür war sie Heini dankbar. Sie konnte ihr Leben jetzt in vollen Zügen genießen. Ihr Sohn, der Anlass für das teure Geschenk lebte auf Mallorca. Er hatte keine Lust gehabt die Firma seines Vaters zu übernehmen. Er hatte eigentlich zu gar nichts Lust. Sie seufzte leise. Der Junge ließ nur selten etwas von sich hören. Manchmal hatte sie Angst er könnte völlig abrutschen. Sie kannte seine Freunde nicht. Genau genommen hatte sie keine Ahnung womit er sich die Zeit vertrieb.

 

Sie sah auf die kleine, ebenfalls mit Diamanten besetzte Uhr. Ihr Verehrer war spät dran.
„Um Mitternacht auf dem Oberdeck. Hinten am Heck. Ich bringe den Champagner mit...“ Hatte er ihr beim letzten Tanz zugeraunt. „Und trag bitte den schönen Schmuck. Ich liebe es, wenn Diamanten im Mondlicht glitzern. Das macht mich total an...“

Sein charmanter Wiener Akzent hatte sie sofort betört. Schon am ersten Abend, beim bording in Hamburg war er ihr aufgefallen. Ein eleganter Mann. Er wusste sich zu kleiden und sich zu benehmen. Unverschämt gut sah er aus. Michael war genau der Typ Mann, der ihr gefiel. Groß, breitschultrig, volles dunkelblondes Haar. Seine stechend blauen Augen und die markanten Gesichtszüge. Er war bestimmt zehn Jahre jünger, das störte sie aber nicht weiter. Wenn sie auch nicht mehr die Figur eines jungen Mädchens hatte. Trotzdem fand sie sich selbst attraktiv, auch Dank des fähigen Schönheitschirurgen. Was den Münchener Schauspielerinnen recht war war ihr gerade billig.

Schließlich hatte Michael sie ja auch angesprochen. So schlecht konnte sie also nicht aussehen wenn dieser attraktive Mann an ihr interessiert war. Eine Windbö zerzauste ihr das aufwendig gestylte rötliche Haar. Ärgerlich strich sie die Frisur wieder zurecht. Zwei Stunden hatte sie beim Schiffscoiffeur verbracht.

Sie war eigentlich nicht der Typ für schnellen Sex. Aber heute Nacht wollte sie auf jeden Fall toll wirken. Diesen Mann würde sie für sich erobern, auch für die Zeit nach der Kreuzfahrt.

Sie zog das Schultertuch enger um sich. Eigentlich war Ende Mai noch zu kühl für eine Transatlantikfahrt. Zu dieser späten Stunde jedenfalls war es recht frisch. Sie warf wieder einen Blick auf ihre Armbanduhr.
„Na bist du schon ungeduldig?“ Eine tiefe schmeichelnde Stimme erklang.
„Michael! Endlich! Es ist nicht sehr höflich mich warten zu lassen!“ Sie klang vorwurfsvoller als sie es beabsichtigt hatte. Der große schlanke Mann trat schnell näher heran und ergriff ihre Hand. „Ich bin untröstlich. Bitte verzeih mir. Es hat ewig gedauert eine gut gekühlte Flasche Champagner aufzutreiben!“ Er küsste ihre Hand zärtlich und lächelte breit. Aller Ärger war im nu vergessen.

Aber natürlich verzeihe ich Dir! Wollen wir dann auch ein Gläschen trinken?“ Sie kicherte wie ein Schulmädchen.

Der Mann hatte sich im Griff. Sein Mienenspiel verriet seine Gedanken nicht. Er sah sich um ob irgend jemand in der Nähe war. Das Heck lag in tiefen Schatten.

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