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Indiana Jane und das tanzende Krokodil



Leseprobe aus dem Krimi "Indiana Jane und das tanzende Krokodil"
Copyright by Sabine Hildegard Riepl Gräfin von Rothenfels; E-Mail: sabinevonrothenfels@yahoo.de; Alle Rechte vorbehalten!

 

Capitano Santana Fernandez Sanchez kratzte sich ratlos am dunklen, lockigen Kopf. Die Mordrate in Kuba war sehr gering. Hin und wieder ein Totschlag im Affekt. Ein Verbrechen aus Leidenschaft. Doch dies hier war eindeutig kein Verbrechen aus Leidenschaft. Allenfalls leidenschaftlicher Hass.

Die weiße, grünlich schimmernde, leicht aufgedunsene Leiche der etwa 30 bis 40 jährigen Frau stank ekelerregend. Capitano Sanchez versuchte flach durch seine breite Nase zu atmen und den Geruch zu ignorieren. Der rechte Arm und ein Bein waren abgetrennt. In der Seite klaffte eine riesige Bisswunde. Die Krokodile hatten nur mit der Leiche gespielt, sie nicht völlig verschlungen. Dies war wohl die ursprüngliche Absicht des Mörders gewesen. Kopf und Torso waren jedoch gut erhalten geblieben. Die Einschusswunde, genau über dem Herzen, war deutlich erkennbar.

Die Betreuer der Krokodilfarm vor den Toren Havannas hatten die Tote rechtzeitig aus dem abgesperrten Teich bergen können. Die Tiere waren nicht hungrig gewesen. Sie hatten sich lieber den flatternden Hühnern zugewandt, als der regungslosen Frau. Der Capitano betrachtete das Gesicht der Toten. Die Frau hatte die ungesunde aschfahle Gesichtsfarbe einer Wasserleiche. Doch selbst in diesem Zustand konnte man eine gewisse Eleganz und auch Hochmütigkeit in ihren Zügen erkennen. Sie hatte hohe Wangenknochen und ein ebenmäßiges Gesicht. Die hellen, wasserblauen Augen waren weit aufgerissen. Offenbar war die Frau sehr überrascht über den tödlichen Schuss gewesen.

Das sehr helle Haar war zu einem modernen Pagenkopf geschnitten und frisch gefärbt. Man konnte kaum dunklere Haarwurzeln erkennen. Der Stoff des Kostüms sah edel und teuer aus. Jetzt war es schlammbesudelt und graugrün mit rostroten Blutflecken, ehemals war es wohl weiß gewesen. So weiß, wie die makellos helle Haut der Frau.

Sie trug keinerlei Papiere und auch sonst Nichts zur Identifizierung bei sich. Sie konnte noch nicht lange auf Kuba gewesen sein oder sie hatte sich bei Sonnenlicht nie ins Freie gewagt.

Touristen, und um eine solche handelte es sich nach Meinung des Capitano´s ganz eindeutig, wurden innerhalb weniger Stunden unter Kuba´s Sonne sofort krebsrot. Es sei denn, sie benutzten Sunblocker am ganzen Körper.

Santana grinste unwillkürlich. Er war Mulatte, Sohn einer Negrita und eines Nachfahren einer spanischen Familie. Seine Mamita hatte ihm eine dunkle sonnenunempfindliche Haut vererbt. Sofort wurde er jedoch wieder ernst.

Er hatte einen eiskalten Mord aufzuklären. Noch nicht einmal die Identität des Opfers war bekannt. Sein erster Fall in dem es keinerlei Verdächtige oder wenigstens Zeugen gab. Außer den Krokodilen und die sprachen nicht mit ihm.

Er seufzte. Er würde Taucher den ganzen verdammten Teich durchkämmen lassen müssen. Vielleicht fanden sie ja eine Handtasche oder die Mordwaffe. Irgend etwas, dass ihn weiter brachte. Solange sie nicht wussten, wer die Tote war, hatten sie auch keine Anhaltspunkte um den Mord aufzuklären und den Täter zu finden.
Dios Mio! Sich vorzustellen jemanden zu erschießen und dann die Leiche den Krokodilen zum Fraß vorzuwerfen! Einerseits natürlich ein schlauer Plan um die Leiche verschwinden zu lassen, andererseits auch ziemlich krank.

Capitano Sanchez wandte sich dem Pathologen zu, „was kannst du mir sagen, Amigo?“
Der angesprochene Luis Baldano zuckte zusammen. Der kleine ältlich wirkende Mann lebte in einer sehr stillen Welt. Seine Kunden sprachen nie mit ihm und das war ihm ganz recht so. Luis liebte die Stille. Er war kein Freund von langen Unterhaltungen oder lärmender Betriebsamkeit. Eigentlich völlig unkubanisch.

Die Kugel stammt aus einer kleinen Pistole, Kaliber 9 mm. Glatter Blattschuss, sie war sofort tot.“ Luis zog die Latexhandschuhe aus und wusch sich sorgfältig die Hände. „Ich würde sagen, die Frau ist Nordeuropäerin. 35 bis 40 Jahre alt. Hat eine Blinddarmnarbe. Keine Anzeichen einer Geburt. Einen Ehering trug sie auch nicht, gar keinen Schmuck bis auf diese kleinen Brillantohrringe.“ Er steckte die Hand aus, auf der der kleine aber sehr fein gearbeitete Schmuck lag. Luis lies die Ohrringe in ein Plastiktütchen gleiten. Verschloss es sorgfältig und legte es in eine kleine Plastikschachtel mit der Beschriftung „Victima No. 67“.

Hmm,“ Santana kratzte sich wieder am Kopf. „Größe, Gewicht, irgendwelche besonderen Merkmale?“ Luis deutete auf einen Aktendeckel, „steht alles im Bericht. Sie war 1,79 m gross. Ungefähr 77 Kilo schwer. Außer der Blinddarmnarbe, hat sie noch ein kleines Tattoo an der Innenseite des rechten Oberschenkels, ein Skorpion. Schöne Arbeit übrigens, willst du es sehen?“

Der Capitano wehrte ab, „nein, nein. Schon gut. Ein Foto haben wir ja davon, oder?“ Luis nickte „Claro, natürlich auch vom Gesicht.“ Santana nahm die Akte mit den Fotos und dem Bericht an sich. Er winkte dem alten Pathologen zu und verließ eilig den Keller.

Die Totenstation war ihm immer etwas unheimlich und ließ eine Gänsehaut auf seinem breiten Rücken entstehen. Wenn er die Treppe hinunter kam, glaubte er immer Voodootrommeln zu hören. Natürlich war es aber nur sein eigener Herzschlag.

 

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